Lhurin schrieb:
Leider scheinst du mit deinen 25 Jahren Erfahrung vergessen zu haben, wie es als Anfänger ist. Auch du warst bestimmt für jede Hilfe dankbar.
Hypnose und damit die Arbeit an und mit dem Unterbewusstsein ist eine Tätigkeit, die für uns auch einen ethisch-moralischen Aspekt hat. Es gehört da schon etwas mehr dazu als eine vorgefertigte Suggestion runterzulesen. Für ein genaues Beobachten des Patienten bzw. Probanden bleibt dann nur noch wenig Raum. Ich frage mich immer, was macht eine Hypnotiseur, wenn er noch nicht so weit ist sich selbst Wirksuggestionen zu überlegen, falls da mal im Rahmen der Hypnose etwas Unvorhergesehenes eintritt... was weit mehr Fachwissen erfordert, als sich eine Wirksuggestion auszudenken?
Bei unserer Ausbildung geht es in über der Hälfte der Zeit um die "dont´s, no go´s und Notfallmassnahmen." Viele lächeln zum Zeitpunkt der Ausbildung noch darüber, doch viele ehemalige Teilnehmer melden sich oft nach Jahren und berichten dann von solchen unvorhergesehenen Ereignissen und geben auch an darüber froh gewesen zu sein den "Notfallkoffer" noch im Gedächtnis gehabt zu haben.
Ich kann den Anfängern wirklich nur empfehlen sich die Grundlagen bei einem guten Institut anzueignen und danach z.B. mit Raucherentwöhnungen, Immunsystemstärkungen, Schlafstörungen und Gewichtsreduktionen zu beginnen. Da kann man ausreichend Erfahrung sammeln, hat schnelle Erfolgserlebnisse und gewinnt Sicherheit mit jeder Sitzung. Wenn man dann mal eine 3-stellige Zahl von Hypnosesitzungen gegeben hat, dann kann man sich weiterbilden und sich neuen Themenfeldern widmen. Erfahrung ist das A und O in der Hypnose.
Wie viele andere Kolleginnen und Kollegen habe ich viel Zeit und Geld in meine Ausbildung in der modernen medizinischen Hypnose nach M.E. und in der klassischen Hypnose (nur das ist für mich richtige Hypnose) investiert. Bis heute bilde ich mich trotzdem ständig weiter, tausche mich mit KollegInnen aus und besuche Fachkongresse. Auch ich hatte schon Situationen, die so nicht geplant waren, wusste aber wie ich damit umgehen muss, zum Wohle des Patienten. Mir sind auch schon Fehler passiert, aber ich habe diese sofort bemerkt und konnte korrigieren. Aber was macht jemand der das nicht beherrscht?
Danach könnte man sich dann mit hypnotischer Anästhesie, Regressionen und in einem weiteren Stadium dann auch mit Hypnose in der Sexualität beschäftigen. Ich kann den Usern hier versichern, dass da Dinge möglich sind, die würdet ihr nicht glauben.
Was mich jedoch stört (das waren aber keine User aus diesem Thread hier!) ist, dass wir immer wieder Anfragen von Männern erhalten, welche teilweise viel Geld dafür bieten, eine Suggestion zu bekommen oder den "Trick" zu lernen, wie man eine Frau schnell mit Hypnose heiß und willig bekommt... einen Orgasmus bei einer Frau auslösen kann... und wie das alles auch gegen den Willen einer Frau möglich ist! Ein Problem ist das ganz sicher nicht, ein guter Hypnotiseur hätte das wohl drauf. Teilweise werden da auch eigene Erfahrungen geschildert, dass sich mir die Fußnägel rollen. Ich bin sicher selbst kein Kind von Traurigkeit, aber Hypnose gegen den Willen einer Person ist ein NO GO und eine Straftat obendrein!