Hypnose/Trance im Alltag, was macht ihr so damit

...habe aber keinerlei Erfahrungen damit gemacht

>> Wie stellt ihr euch vor, wie es sich anfühlt, wenn eine Trance beginnt?
Sorry, aber ich empfinde die Frage doch sehr verkorkst.

Du willst also wissen wie meine Imagination eines Gefühls ist, bezogen auf den begin einer Trance?

Beim Autofahren, im Kino oder vor dem Bildschirm sind wir meist in Trance, auch wenn wir in einer Arbeit vertieft sind oder ein spannendes Buch lesen, sind wir sehr Fokusiert und in Trance.
Ich bin Tagträumer und fast den ganzen Tag in Trance.
Für mich ist die Trance der Normalzustand des lebens und nicht der (vollkommen) bewusste Zustand, da dieser bewusste Zustand dem Gehirn und dem Körper zu viel Energie kostet.

Eine dieser Alltagstrancen (eine selbsthypnose) von einer Person, für eine fremdhypnose durch mich zu nutzen, ist, so weit ich weiss, nur durch Umfokusierung auf mich und meine Stimme möglich. Dadurch reisse ich aber die Person aus ihrer Trance (selbsthypnose). Was dann wieder eine "normale" Fremdhypnose ist.

Um ehrlich zu sein erschließt sich mir der Zusammenhang von Titel und Frage nicht ganz.

Und auch den "Beginn der Trance" zu beschreiben finde ich gefühlsmäßig eher schwierig. (das ist technisch durch Messung von Hirnströmen vermutlich leichter zu lokalisieren) Ich kann versuchen zu beschreiben wie sich die hypnotische Trance generell für mich anfühlt, aber das heißt noch lange nicht, dass du mit meiner Beschreibung dasselbe Gefühl assozierst wie ich.

Zum Thema Trancen im Alltag hat mein Vorredner ja schon einige gute Beispiele geliefert. Eine weiteres Beispiel wäre Musik. Es gibt zum Beispiel Menschen, die sich in Trance tanzen oder auch Völker, die sich in Trance trommeln.

Ja, der Dreh-Tanz der Derwische ...
Im BDSM Kontext können auch (selbst) Geißelung (Auspeitschen), zu Trancen führen, gerade auch unterstützt vom Schmerz-Hormoncoctail den der Körper dabei Produziert.
Wichtig dabei scheint ja immer zu sein, das ein Rythmus eingehalten wird.
Rythmischer Sex führt dadurch auch oft zur Trance und "Erleuchtung" (siehe Tantra).

Ich versuche mal die Perspektive zu drehen, auf denjenigen, der die Trance bei anderen spürt. Wenn Ihr Euch mit Hypnose auskennt und ein wenig empathisch seid, dann kennt Ihr das, es ist eine bestimmte Stimmung, die sich im Raum breit macht und sich überträgt, wie eine Schwingung in Eurem Kopf. Sie ist da, wenn der Hypnotee in Trance gegangen ist und es eine Verbindung zwischen Euch gibt. Sie nimmt Euch gefangen, zieht Euch ins Geschehen, ihr fühlt Euch wach und aufmerksam und dem Hypnotee unendlich nahe. In diesem Augenblick kommen die Worte der Suggestionen wie von selbst, man weiß einfach was richtig ist und auch wenn man sich ein Skript breit gelegt hat, man braucht es nicht und kann davon abweichen.
Wer das nicht kennt, geht mal in einen Wartesaal in dem fast alle schlafen, hier wirkt die Stimmung ebenso auf Euch und macht Euch müde, oder geht nüchtern in ein Festzelt, wo alle aufgedreht sind und tanzen, augenblicklich überträgt sich das auf Euch. Oder eine Sexparty, bei der alle schon eine Zeitlang zugange sind und der Raum vor Lust vibriert. Ein Meeting, in dem alle wütend, oder enttäuscht sind. Andere Menschen erzeugen eine Stimmung, die man spüren kann. Ein Hypnotee erzeugt das auch. Es ist ein untrügliches Zeichen, dass die Hypnose erfolgreich war und es verbessert das gemeinsame Erlebnis und die Qualität der Hypnose beträchtlich. Um zu lernen, sich und andere zu spüren, empfehle ich übrigens, sich mit Tantra zu beschäftigen.

... zu beschreiben - wie soll das gehen?

Um Gefühle beschreiben zu können, muss
BEWUSSTSEIN vorhanden sein. Dieses ist
in einer richtigen Trance aber ausgeschaltet.
Nach Beendigung der Trance (wenn das
Bewusstsein wieder voll da ist) mag es möglich
sein, die Gefühle während der Trance zu erklären
es ist aber schwierig, das in Worte zu fassen.

Beim Beginn einer Fremdhypnose-Trance
sollte die empfangende Person so etwas wie
"grenzenlose Friedlichkeit" empfinden.
Denn das loslassen des Bewusstseins ist
das Entscheidende.

Hier muss ich leider widersprechen. Wenn der Hypnotisand Gefühle in der Trance nicht beschreiben könnte, wären Dinge wie die analytische und ursachenorientierte Hypnose überhaupt nicht durchführbar.

Da kommen wir zu den verschiedenen Trance tiefen.
Das Bewußtsein ist auch im tiefsten Esdaile Zustand, nur Vermindert und nicht ausgeschaltet!
Sonst wäre der Proband ja bewusstlos oder er würde schlafen.
Schade das es auch hier solche Irrglauben gibt, man wäre in Trance oder Hypnose bewusst- oder willenlos....

Hier war nach dem Beginn einer Trance gefragt. Dieser ist meist nur Durch eine sehr leichte Trance mit viel Bewusstsein geprägt! Tiefe und weniger Bewusstsein, kommt dann durch Fraktionierung.
Aussnahme ist natürlich, wenn der Proband durch einen Anker zur schnellen-tiefenhypnose geprägt worden ist.

Nun, da kann ich meinem Vorredner nur zustimmen.
Auch Dirk Treusch erwähnt immer wieder, das Entspannung / "Friedlichkeit", zur Hypnose nicht nötig ist.
Auch dies ist ein weitläufiger Irrglaube!
Im gegenteil, angespannte (innerlich aufgeregte) Personnen, sind meist schon auf etwas Fokusiert.
Bei einer Showhypnose auf der Bühne sind alle sehr angespannt.
Fokussierung ist der erste schlüssel zu Trance / Hypnose.

Trance fühlt sich für jede Person anders an... da gibt es keine allgemein gültige Regel. Der Beginn zu beschreiben... schwierig, auf jeden Fall es es nichts mit Entspannung zu tun. Esoteriker neigen dazu sich leicht zu fühlen, es kommt halt auf die Prägung und Suggestionen an... Ich würde behaupten, der Beginn wie auch die Tiefe der Trance können die wenigsten Menschen spüren.
Bei einer Blitzhypnose? ja wie fühlt sich das an, kann mich nicht mehr erinnern, einfach gut und angenehm.

Wenn die vielen Stufen bis hinauf zu meiner Wohnung meine Beine ermüden, meine Aufmerksamkeit weg vom Fühlen hin zu meinen Augen lenken und ganz genau die Konturen der Wand studieren...

Ihr mögt ja alle Recht haben, aber erneut stelle ich fest, dass die einen Mitglieder sich auf die moderne medizinische Hypnose nach Milton Erickson beziehen und einige andere die klassische Hypnose meinen. Da sind zwei völlig verschiedene Dinge und sie haben nicht viel miteinander zu tun.

Ich selbst habe meine Ausbildung in der modernen medizinischen Hypnose in den USA bei den Milton Erickson-Schülern Jeffrey Zeig und Ernet Rossi gemacht. Das hatte aber wenig mit Hypnose zu tun und war mehr schon das was Bandler als Milton-Modell mit NLP beschrieben hat. Erst als ich einige Zeit später mit der klassischen Hypnose in Kontakt kam und darin viele Aus-, Fort- und Weiterbildungen bis hin zum Ausbilder gemacht habe, wurde mir klar, was echte "Hypnose" ist. Alles andere ist für mich NLP. Nicht überall wo Hypnose draufsteht ist auch Hypnose drin!

In der klassischen Hypnose ist man bei mir absolut willenlos, ohne jede Einschränkung. Das habe ich oft genug schon bewiesen. Der Probant / Patient macht alles was ich will, wobei ich auf Seriosität, Ethik und Moral sehr achte, was viele Dinge wiederum sofort ausschließt. Im Rahmen von Aus- und Fortbildungen glauben das Neulinge oft auch nicht und dann kann man da schon mal das eine oder andere Experiment starten. Bewußtlosigkeit tritt nicht ein, denn das wäre ohne Frage mit einem sofortigen Rapportverlust verbunden. Das Wach-Bewußtsein ist nur sehr stark eingeschränkt. Wenn ich aber im somnambulen Zustand auch noch eine Amnesie suggeriere, dann hat der Probant / Patient zumindest das Gefühl bewußtlos gewesen zu sein. Ich arbeite damit generell nicht, denn das ist gerade bei traumatischen Erlebnissen verheerend, wenn dann ein Ereignis eintritt, was die Amnesie wieder aufhebt und dann ist kein Therapeut in der Nähe, der eingreifen kann.

Wie es sich anfühlt beim Eintritt der Trance? Kommt auf die Intention und die angewandte Methode an. In der Therapie ist es wie ein Zustand des Einschlafens, bei dem man die Umwelt nur noch durch einen Schleier wahrnimmt, der Zustand vertieft sich dadurch, dass die Umwelt und die Geräusche immer mehr augeblendet werden und der Fokus sich zunehmend auf den Hypnotiseur und seine Stimme, evtl. auch auf die Musik, richtet. Das ist mehr oder weniger das was man auch als Rapport beschreibt. Für mich ist es binnen Sekunden absolut befreiend, alle Gedanken loslassen zu können, mental frei zu sein, ein geniales Gefühl und ein Quell meiner Kraft. Ein Zustand absoluter Fokussierung auf das Wesentliche, unbeschreiblich.

Bei der Blitzhypnose geschieht das Gleiche, nur eben binnen Sekunden. Angenehm sind für mich als Probant / Patient beide Techniken, aber ich muss zum Hypnotiseur uneingeschränktes Vertrauen haben. Da ich selbst schon hunderte Male hypnotisiert wurde, geht das bei mir sehr einfach und so genügen mir schon wenige Minuten Trance um wieder voll leistungsfähig und ausgeschlafen zu sein. Für manche unserer Probanten / Patienten ist das ein so angenehmer Zustand, dass sie sich weigern aus der Trance zu kommen und man muss da schon wissen, wie man sanft aber bestimmt auch diesen Zustand wieder beenden kann.

@*******paar
Meine Anerkennung: Die Namen "Ernest Rossy" und "Jeffrey Zeig" sind ja international hoch angesehen.
Ich bin mir sicher, dass Du vielen Menschen mit Deinen über lange Jahre angeeigneten Fähigkeiten sehr helfen kannst.

Die Themen "Klassische vs moderne Hypnose" und "Willenlosigkeit"
sind in diesem Forum und im Internet schon oft diskutiert worden.
Ich möchte hier nicht für die eine oder andere Seite Partei ergreifen.

Persönlich kann ich sehr viele Hypnosetechniken genießen.

Mit solchen Diskussionen könnte man allerdings endlos Zeit verbringen.
Deswegen möchte ich zu diesen Themen keine Diskussionsbeiträge und
Links posten, insbesondere nicht um meine eigenen persönlichen Tendenzen zu untermauern, die ich zweifellos besitze.
Es ist reichlich Informationsmaterial vorhanden.

Das einzige, was ich dazu sagen möchte, dass es im Internet sehr unterschiedliche,
sehr ausführliche, sehr kompetente Darstellungen zu diesen Themen gibt.

Ich würde mir aber wünschen, Themen wie "moderne vs klassische Hypnose", "Willenlosigkeit" und "Gefahren
der Hypnose" in eigenen Threads diskutieren. Ich selbst sehe zum Beispiel einige Dinge
kritisch, die hier oft mit Begeisterung erwähnt werden. Das ist aber meine subjektive
Einschätzung, mit denen ich anderen keineswegs ihr für sie wertvolles Erlebnis nehmen möchte.
Ich persönlich habe nicht vor, mich an Diskussionen über diese Themen mehr als nötig zu beteiligen.

Wie im Leben außerhalb der Hypnose gibt es auf viele Dinge viele unterschiedliche Sichten.
Und es gibt ganz viele unterschiedliche Strategien, die für unterschiedliche Menschen zum Erfolg führen.

Ich würde mich freuen, wenn jeder in diesem Forum etwas aus seiner eigenen Erfahrungswelt teilen könnte.
Ich würde dies als Bereicherung meiner eigenen Perspektive empfinden.

Auch wenn dies hier nun offtopic wird:
Ich habe mich mit dem Thema "Klassische vs moderne Hypnose" noch nicht auseinander gesetzt.
Beim Thema "Willenlosigkeit" bleibe ich
Hypnosepaar https://www.joyclub.de/my/1988046.reisebegleiter.html wo finde gutes ich Material ?

Ich Persönlich mag es nicht, verschiedene Themen in einem Thread zu Diskutieren.
Anker wäre für mich wieder ein neuer Thread.
Annsonsten Ankere ich gerne im Mittellandkanal